OECD-Studie: Bei Integration in Österreich hapert es

OECD-Studie: Bei Integration in Österreich hapert es
Utl.: Bei Kindern von Zuwanderern mehr Armut, höhere Jugendarbeitslosigkeit, mehr Schulabbrecher - Aber Fortschritte in vorschulischer und schulischer Bildung


Wien (APA) - Bei der Integration von Zuwanderern in Österreich gibt es Probleme, geht aus einer Integrationsstudie der OECD und der EU hervor. Zwar wären die Rahmenbedingungen für die Integration in Österreich gar nicht so schlecht, im Vergleich zu anderen Ländern wie Deutschland mit ebenfalls starker Zuwanderung. Doch zeigten sich bei der zweiten Generation in Österreich deutliche Probleme.
"Was man bei den Eltern versäumt hat, zeigt sich jetzt bei den Kindern", so der Integrationsexperte der OECD, Thomas Liebig, am Mittwoch im Gespräch mit der APA. Denn die Situation der zweiten Generation, also der im Land geborenen Kinder von Zuwanderern, sei überall ein "Lackmustest" für die Integration. In Österreich hat laut Studie die Kinderarmut unter Kindern in Migrantenhaushalten zugenommen, in Haushalten ohne Migrationshintergrund jedoch abgenommen. Die Kinderarmut in Migrantenhaushalten ist demnach drei mal so hoch wie bei Kindern in Haushalten von in Österreich geborenen Eltern.
In Österreich seien Zuwanderer weniger häufig niedrigqualifiziert als im EU-Schnitt. Insbesondere sei der Anteil der nur sehr gering Qualifizierten mit maximal Volksschule an allen Zuwanderern bei nur 3 Prozent, während er in Deutschland etwa bei 13 Prozent und in Frankreich bei 21 Prozent liege. Das seien eigentlich recht gute Voraussetzungen für die Integration der Nachkommen, aber trotzdem gebe es in der zweiten Generation in Österreich im Vergleich mit anderen Staaten, etwa Deutschland, schlechtere Ergebnisse.
So sei der Anteil der Schulabbrecher bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund hierzulande mehr als drei mal höher als bei jenen ohne Migrationshintergrund. Während 20 Prozent der Jugendlichen mit Migrationshintergrund nur einen niedrigen Bildungsabschluss erreichen, seien es bei den Jugendlichen ohne Migrationshintergrund nur 7,5 Prozent. Die Jugendarbeitslosigkeit sei bei jenen mit Migrationshintergrund fast vier mal so hoch wie bei jenen Jugendlichen ohne.
Sehr positiv hingegen habe sich die Teilnahme an frühkindlichen Bildungseinrichtungen entwickelt, wo ein starker Anstieg bei den Kindern mit Migrationshintergrund verzeichnet wurde. Auch gebe es bei den schulischen Kompetenzen (PISA-Lesekompetenz) große Fortschritte, obwohl nach wie vor ein niedriges Kompetenzniveau im internationalen Vergleich bestehe, konstatiert Liebig.
Bei einem Vergleich mit den Daten für Deutschland, wo es auch eine starke Zuwanderung gegeben habe, sei die Lage der zweiten Generation der Zuwanderer besser. Daher erklärt der Experte die Probleme bei der Integration in Österreich nicht mit der Flüchtlingskrise, sondern mit anderen Faktoren: In Österreich habe es in den letzten 20, 30 Jahren in weiten Bereichen nur eingeschränkt Integrationspolitik gegeben, bemängelt der Experte. Die Integration der Frauen habe großen Einfluss auf die Integration der Kinder, aber in Österreich durften die zugewanderten Frauen vor 20 Jahren in den ersten Jahren gar nicht arbeiten.
Die Studie "Integration von Zuwanderern: Indikatoren 2018" wurde schon im Dezember des Vorjahres veröffentlicht und heute in Berlin mit einer Deutschland-Auswertung präsentiert.

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