Deutschklassen: Gewerkschaft will Planungssicherheit

Utl.: Kimberger: "Kann weite Teile der Kritik nachvollziehen"

Wien (APA) - Die Pflichtschullehrer-Gewerkschaft verlangt Planungssicherheit bei den
ab Herbst einzurichtenden Deutschförderklassen. Am Mittwochnachmittagsteht dazu
ein Treffen im Bildungsministerium auf dem Programm. Er verstehe etwa nicht, warum
man nicht auf die autonomen Gegebenheiten an den einzelnen Standorten Rücksicht
nehme, so Gewerkschafts-Vorsitzender Paul Kimberger zu APA.
Im Moment gingen sowohl in der Öffentlichkeit als auch in der Lehrerschaft die Wogen
ziemlich hoch, schilderte Kimberger. "Ich kann weite Teile der Kritik nachvollziehen."
Die Gewerkschaft habe bereits zum Begutachtungsentwurf eine sehr kritische
Stellungnahme abgegeben.
"Ich verstehe zum Beispiel nicht, warum man nicht auf bestehende, erfolgreiche
Sprachfördermodelle an einzelnen Standorten aufsetzen kann", betonte der
Lehrervertreter. "Ich verstehe auch nicht, warum es keine Gruppen-Obergrenze gibt."
Dazu komme, dass es nach wie vor weder Diagnoseinstrumente für den
Sprachförderbedarf noch Lehrpläne gebe. In Ballungsräumen könnten sich aufgrund
von Raumproblemen organisatorische Schwierigkeiten ergeben. Und schließlich gelte
es auch besoldungsrechtliche Fragen zu klären.
Grundsätzlich halte er mehr Sprachförderung für positiv, betonte Kimberger. "Ich sehe
auch eine Art Crashkurs als eine gute Maßnahme, wenn man eine kleine Gruppe von
Kindern intensiv in der Unterrichtssprache beschult. Man muss aber auf die jeweiligen
Voraussetzungen an den Standorten eingehen." Und es müsse auch klar sein, dass
zusätzliche Sprachförderung etwas koste, meinte der Gewerkschafter. "Das versteht
sich von selbst."
Kinder, die dem Unterricht nicht ausreichend folgen können, werden als sogenannte
außerordentliche Schüler eingestuft und kommen ab Herbst für maximal vier Semester
in eine eigene Deutschförderklasse. Dort wird dann in 15 bis 20 Wochenstunden nach
eigenem Lehrplan Deutsch unterrichtet - für Gegenstände wie Zeichnen, Musik oder
Turnen werden die Kinder dann aber altersgemäß den normalen Regelklassen
zugeteilt. Einschränkung: Die Klassen werden erst ab acht Schülern pro Standort
eingerichtet. Besuchen müssen sie außerdem nur jene Kinder, die in der ersten
Schulstufe aufgenommen wurden, oder gerade in Österreich angekommene
Quereinsteiger ins Schulsystem.
Nach jedem Semester soll dann nach einem österreichweit einheitlichen Test überprüft
werden, ob die Kinder dem Regelunterricht mittlerweile ausreichend folgen können. Ist
dies der Fall, können sie in die Regelklassen wechseln. Dort erhalten sie noch sechs
Stunden pro Woche parallel zum Unterricht Förderung in einem Deutschförderkurs.

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