Wolfgang Katzian führt ÖGB in stürmische Zeiten

Utl.: Auch Wechsel an FSG-Spitze - Regierung bei Kongress dünn vertreten

Wien (APA) - In stürmischen Zeiten erhält der ÖGB kommende Woche einen neuen Vorsitzenden. Mit Wolfgang Katzian übernimmt ein gewerkschaftliches Schwergewicht die Agenden von Erich Foglar, der in den Ruhestand tritt. Dass man auf einen Routinier setzt, wundert nicht. Denn die Regierung will der Gewerkschaft einiges aufzulösen geben.
Zusammensetzen werden sich die Spitzengewerkschafter drei Tage lang, Dienstag bis Donnerstag im Wiener Austria Center. Die Spitze des ÖGB wird dabei fast komplett umgebaut. Einzig Norbert Schnedl kandidiert wieder als Vorsitzender der Christgewerkschafter (FCG) sowie als ÖGB-Vize. Die mächtige Fraktion sozialdemokratischer Gewerkschaft kürt pro-ge-Chef Rainer Wimmer zu ihrem Vorsitzenden und damit zum Nachfolger Katzians in dieser Funktion. Dazu kommt noch die neue ÖGB-Frauenvorsitzende Korinna Schumann als zweite Vizepräsidentin des Gewerkschaftsbunds statt Renate Anderl, die mittlerweile AK-Präsidentin ist.
Angesichts des gespannten Verhältnisses zur Regierung ist am Donnerstag von starken Wahlergebnissen auszugehen, auch wenn dem macht- und selbstbewussten Katzian als bisherigem Chef der nicht minder macht- und selbstbewussten Privatangestelltengewerkschaft (GPA) an sich nicht alle Herzen zufliegen. Dies gilt umso mehr, als der 61-Jährige plant, einen größeren organisatorischen Umbau im strukturkonservativen Gewerkschaftsbund zu initiieren.
Doch der äußere Feind eint. Der Kongress wird mit großer Mehrheit einen Leitantrag beschließen, der sich als eine Art Gegenentwurf zum Regierungsprogramm liest. Das geht vom Wunsch nach Arbeitszeitverkürzung über das Verlangen nach Vermögenssteuern und Gesamtschule bis hin zu einem Comeback der "Aktion 20.000" für ältere Arbeitslose. Änderungswünsche können diesmal übrigens flexibler eingebracht werden, digital soll während des Kongresses jederzeit umgearbeitet werden können, sofern gewünscht.
Anzunehmen ist, dass beim Kongress auch kämpferische Töne laut werden. Nicht umsonst hat Katzian noch in seiner Funktion als GPA-Vorsitzender erst vor wenigen Tagen angekündigt, Kampfmaßnahmen vorbereiten zu lassen. Zum äußersten greifen - also streiken - will man vorerst nicht, was sich aber ändern könnte, sollte die Regierung Maßnahmen wie Sozialversicherungsreform, Arbeitszeitflexibilisierung und finanzielle Schwächung der Arbeiterkammer wie geplant durchziehen.
In die Höhle des Löwen will sich dann von der Regierung auch kaum jemand wagen. Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat für die Eröffnung abgesagt, dafür kommen Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Seitens der ÖVP ist von der Regierungsriege für den Festakt bloß Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck angekündigt. Sozialministerin Beate Hartinger (FPÖ), die es besonders hart haben dürfte, stellt sich am zweiten Tag der Veranstaltung einer Diskussion zum Leitthema des Kongresses "Faire Arbeit 4.0".
(Schluss) bei/pm
APA0054 2018-06-10/8:00, 100800 Jun 18

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