WKÖ: Pflichtschulen müssen sicherstellen, dass Jugendliche erfolgreich sein können

Utl.: Schulreifekriterien als Grundlage für den weiteren Bildungsverlauf positiv – Talente Checks: WKO bietet langjährige Expertise an

 

 

Wien (OTS) -„In den bisherigen Reformen wurde der wichtigste Kernbereich, die eigentliche Schulpädagogik, eher nur am Rande behandelt – das sollte sich jetzt ändern“, so Michael Landertshammer, Leiter der Abteilung für Bildungspolitik der Wirtschaftskammer Österreich anlässlich des heute präsentierten „Pädagogischen Pakets“ von Bildungsminister Faßmann. Dies gäbe Anlass zur Hoffnung, insbesondere im elementarpädagogischen Bereich und in den Volksschulen, sei hier doch die Präzisierung von Schulreifekriterien und eine bessere Vorbereitung auf die Bildungswegentscheidung angedacht.
Es sei klar zu sehen, dass die Grundlagen für jede weitere Bildungs- und Berufslaufbahn im Kindergarten und in den Volksschulen gelegt werde. Hier könne man sehr viel falsch, aber auch sehr viel richtigmachen. „Sie können davon ausgehen, dass investieren in den frühkindlichen Bereich besser ist, als später zu reparieren. Empirisch belegt ist, dass sich Investitionen in der Elementarbildung später um ein Vielfaches auszahlen“, so Landertshammer.
Für die Gruppe der Jugendlichen werde von den Wirtschaftskammern seit 2012 bundesweit ein „Talente Check“ angeboten und von 65.000 Jugendlichen pro Jahr genutzt. „Wir freuen uns, dass nun eine langjährige Forderung der WKO in Angriff genommen wird und werden dem Bildungsministerium unsere Kooperation und Expertise anbieten, wenn es darum geht, die zukünftigen Talente für den Arbeitsmarkt zu unterstützen“, unterstreicht Landertshammer.
Die NMS, gerade im urbanen Bereich, bereite den Unternehmerinnen und Unternehmern zunehmend Sorgen. „Tatsächlich wurden in den letzten Jahren, in denen enorme Ressourcen in die NMS geflossen sind, keine relevanten Verbesserung am Ende der Pflichtschulzeit registriert. 45 Prozent der Pflichtschulabsolventen können nicht oder kaum sinnerfassend lesen. Die Umstellungen in der NMS, etwa das Teamteaching, hat daran nichts geändert“, so Landertshammer. Man maße sich nicht an, den Experten pädagogische Ratschläge zu erteilen, nehme sicher aber heraus, dringend auf arbeitsmarktrelevante und die Bedürfnisse der Arbeitgeber hinzuweisen. Letztlich müsse das Schulsystem treffgenau sicherstellen, dass die Schülerinnen und Schüler am Ende der Pflichtschulzeit in den weiteren Bildungs- und Berufswegen reüssieren können. Sehr positiv sieht Landertshammer daher auch die geplante Reform der Lehrpläne.
Soziale Indizierung der Standortfinanzierung muss auch leistungsfördernde Elemente beinhalten
Daneben, so Landertshammer weiter, sei im Pädagogik-Paket ein weiterer Punkt auffällig: die geplante Einführung einer „chanceninduzierten Förderung“, statt des üblichen Gießkannenprinzips im Bereich der Schulfinanzierung, sei grundsätzlich zu begrüßen: „Vor allem dann, wenn daran eine Begründungs- und Zielvereinbarungsautomatik zwischen Schulstandort und Bildungsdirektion geknüpft ist. Wie von den Sozialpartnern schon lange gefordert, müssen aber darüber hinaus dieser sozialindizierten Finanzierung auch leistungsstärkende Elemente wie die ergebnisorientierte Schulfinanzierung beigegeben werden“, betont Landertshammer.

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