Beamte - Auf öffentlichen Dienst rollt Pensionierungswelle zu

APA0234 5 II 0619 Mo, 06.Nov 2017
Utl.: 48 Prozent der Bundesbediensteten treten in nächsten 13 Jahren in Ruhestand - Personaljahrbuch des Bundes

Wien (APA) - Auf den öffentlichen Dienst rollt eine Pensionierungswelle zu. In den nächsten 13 Jahren wird fast die Hälfte der Mitarbeiter im Bundesdienst (48 Prozent) in den Ruhestand treten. Das geht aus dem Personaljahrbuch des Bundes 2017 hervor, das der APA vorliegt. Das Pensionsantrittsalter der Beamten ist so stark gestiegen wie seit zehn Jahren nicht mehr.
Hohe Pensionierungen sind vor allem bei den Lehrerinnen und Lehrern sowie in großen Teilen der Verwaltung (insbesondere im Gesundheits-, Verkehrs-, Wirtschaftsressort sowie in der Schulverwaltung) zu erwarten. Staatssekretärin Muna Duzdar (SPÖ) betonte dazu, dass eine gute Planung "unerlässlich" sei. Mit den Personalressourcen müsse weiterhin "vorausschauend agiert" werden.
Grund für diese Entwicklung ist das stark gestiegene Durchschnittsalter. Im Verwaltungsdienst sind die Mitarbeiter durchschnittlich 47,7 Jahre alt, bei den Lehrpersonen 47,4 Jahre. Insgesamt beträgt das Durchschnittsalter der Bundesbediensteten 46,1 Jahre, es ist damit seit 1995 um 5,6 Jahre gestiegen. Und es liegt auch deutlich über jenem in der Privatwirtschaft, wo die Beschäftigten durchschnittlich 38,3 Jahre alt sind.
Das Pensionsantrittsalter der Bundesbeamten und - beamtinnen ist von 2015 auf 2016 um ein halbes Jahr auf 61,7 Jahre gestiegen. Das ist der höchste Anstieg seit zehn Jahren. Am stärksten fiel der Anstieg beim Militär (um 2,1 auf 61,8 Jahre) und im Verwaltungsdienst (um 1,1 auf 61,7 Jahre) aus. Am niedrigsten ist das Antrittalter bei der Exekutive mit 59,3 Jahren, am höchsten bei Richtern und Staatsanwälten mit 62,9 Jahren.
Insgesamt waren beim Bund mit Ende des Jahres 2016 132.741 Personen beschäftigt (auf Vollbeschäftigtenbasis). Mit dem Personal bei den Ländern (142.347) und den Gemeinden (74.085) wurden knapp 350.000 öffentlich Bedienstete gezählt. Gegenüber dem Vorjahr (131.361 Bundesbedienstete) bedeutet dies einen leichten Rückgang. Im Verwaltungsdienst
arbeiten mehr als ein Drittel der Bundesbediensteten (34,5 Prozent), 30,2 Prozent als Lehrer und 23,7 Prozent in der Exekutive. Genau ein Drittel der Bundesbediensteten ist in Wien tätig.
Seit 1999 ist der Personalstand des Bundes gesunken wobei die Anzahl in den letzten Jahren weitestgehend stabil geblieben ist. Insbesondere für die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und des Bildungsbereichs wurden im Vorjahr 1.380 neue Mitarbeiter aufgenommen. Im Vergleich zu 1999 ist der Personalstand bei den Lehrern um gut zehn Prozent und bei der Exekutive um 4,3 Prozent angewachsen. Von den personellen Einsparungen war der Verwaltungsdienst am stärksten betroffen. Seit 1999 wurde hier jeder sechste Arbeitsplatz eingespart.
Aufgrund des Pragmatisierungsstopps der letzten Jahre nimmt die Zahl der Mitarbeiter mit Beamtenstatus stetig ab. Waren 1997 beim Bund und seinen ausgegliederten Einrichtungen noch fast 120.000 Beamte tätig, sind es heute nicht einmal mehr 80.000. Der Beamtenanteil liegt damit bei 55,5 Prozent. Und in den jüngeren Jahrgängen wird die Pragmatisierung mit Ausnahme weniger Bereiche immer mehr zum Auslaufmodell. Bei den über 50-Jährigen beträgt der Beamtenanteil noch rund 71 Prozent, bei den unter 40-Jährigen hingegen nur noch rund 40 Prozent.
Der Frauenanteil im Bundesdienst steigt seit 20 Jahren kontinuierlich und liegt nun bei 41,9 Prozent. In den letzten zehn Jahren ist er um 3,2 Prozentpunkte angewachsen. Der Anteil der Frauen in Führungspositionen ist in diesem Zeitraum sogar um 7,5 Prozentpunkte auf 35,2 Prozent gestiegen. Der Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen im Bundesdienst erreichte 2016 mit 11,9 Prozent den historisch niedrigsten Wert. Bei Betrachtung der Stundenverdienste von Voll- und Teilbeschäftigten in Österreich macht der Unterschied hingegen 18,2 Prozent aus, bei ganzjährig vollbeschäftigten Frauen und Männern 17,3 Prozent.
Duzdar stellt dazu im Vorwort des Berichtes fest, dass sich der Öffentliche Dienst "zum wiederholten Male als Vorbild am Weg zu einer gerechteren Behandlung von Frauen im Berufsleben erwiesen" habe.

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