EU schultert Milliardenkosten für pensionierte Beamte
Utl.: Zahl der EU-Beamten im Ruhestand steigt stetig, damit auch Kosten
Brüssel (APA/dpa) - Die Pensionslasten der Europäischen Union wachsen stetig. 2016 wurden 1,64 Milliarden Euro an ehemalige EU-Beamte ausgezahlt, im Vergleich zu 1,56 Milliarden Euro ein Jahr zuvor. Die Zahlen nannte die EU-Kommission am Montag. Grund sei die zunehmende Zahl der Beamten im Ruhestand, sagte ein Sprecher.
In Hochrechnungen stieg den Angaben zufolge auch die Summe künftiger Pensionslasten deutlich: In der Jahresrechnung 2016 lag die Prognose aller künftigen Verpflichtungen bei 67,664 Milliarden Euro und damit 3,85 Milliarden Euro höher als ein Jahr zuvor. Diese von der "Bild"-Zeitung gemeldeten Zahlen bestätigte der Sprecher.
Allerdings betonte er, es handle sich nur um eine Rechengröße. Hintergrund sei das gesunkene Zinsniveau: Damit könne man in der Projektion geringere Zinsgewinne ansetzen, was die Lasten auf dem Papier vergrößere. Nur ein kleiner Teil des ausgewiesenen Zuwachses gehe auf die steigende Zahl von Anwärtern und Beziehern zurück.
Die EU begleicht die Altersgelder ihrer Beamten aus dem laufenden Haushalt und aus Beitragszahlungen aktiver Bediensteter. Es handelt sich also - wie bei der Rente in Deutschland - um ein Umlagesystem, nicht um einen Rücklagentopf. Die EU hatte nach eigenen Angaben Anfang 2017 rund 32 500 Mitarbeiter.